Gehören Rohstoffe ins Depot?

Edelmetalle, Seltene Erden, fossile Brennstoffe, Getreide, Wasser, usw. sind spannende Assets mit viel Wertentwicklungspotential. So zumindest ist der allgemeine Tenor am Finanzmarkt. Macht es daher Sinn, diese im Depot bzw. in der Strategie zu hinterlegen?

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Selbst hatte ich bereits Mitte der 2000er in den Jim Rogers Index über ein Zertifikat ohne Laufzeitbegrenzung versucht, an der Entwicklung von Rohstoffmärkten teilzunehmen. Damals gab es noch sehr wenige Produkte, über die man breit gestreut in Rohstoffe investieren konnte.

Das hat sich vor allem in den letzten Jahren stark verändert. Von Fonds, ETFs über Zertifikate oder direkt in physische Edelmetalle, es gibt für Investitionsmöglichkeiten fast keine Grenzen mehr. Es scheint also, dass das Interesse und somit die Nachfrage der Anleger nach solchen Produkten, stark gestiegen ist. Vor allem aber Vermögensverwalter und Fondsmanager haben das Thema für sich erkannt. So werden z. B. bei Mischfonds oder deren Strategien vermehrt Rohstoffe anteilig beigemischt.

Meine Erfahrungen waren trotz einer Haltedauer von fast 3 Jahren eher mäßig. Mein Vertrauen in diesen Trend wurde damals leider gebrochen und ich entschied mich nach mäßigen Renditen das Zertifikat wieder zu verkaufen. Rückblickend ein fataler Fehler?

Rohstoffe

Zunächst sollte man sich vor Augen führen, dass Rohstoffe Elementar für unsere Industrie und die Produkte sind, welche wir tagtäglich kaufen. Angefangen von Nahrungsmittel, über Gebrauchsartikel wie Smartphones, Uhren, etc. bis hin zur Immobilie. Überall werden diese Rohstoffe benötigt und verarbeitet.

Die Preisbildung von Rohstoffen

Die Preise von Rohstoffen werden an der Rohstoffbörse, durch Angebot und Nachfrage gebildet, zu denen das gehandelte Rohstoff vom Produzenten an das verarbeitende Gewerbe verkauft wird. Dabei besteht für den Produzenten, als auch für den Verbraucher zumeist das Interesse an stabilen Preisen. So kann langfristig ein nachhaltiges Wirtschaften gewährleistet werden.

Anleger und Spekulanten

Nun kommen bei der Preisbildung durch die oben beschriebenen Investitionsmöglichkeiten weitere Teilnehmer hinzu, welche auf den Preis einen massiven Einfluss nehmen. Allerdings aus einer völlig andersgearteten Interessenslage heraus. Nämlich mit dem Rohstoff eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Wohin das führt, brauche ich an dieser Stelle nicht weiter zu vertiefen.

Jüngste Entwicklungen an den Rohstoffmärkten

Kommen nun weitere globale oder regionale Krisen hinzu, wirkt das wie ein Brandbeschleuniger. Mann muss kein Prophet sein, wenn man hier 1:1 zusammenzählt. Schlussendlich führt das zu fast unkontrollierbaren Entwicklungen, welche zwangsläufig in Inflation enden. Spätestens jetzt merken auch wir Verbraucher und Anleger die Auswirkungen dieser Gemengelage.

Gehören nun Rohstoffe ins Depot?

Wenn wir über nachhaltiges investieren Reden und über die Verantwortung, mit den Ressourcen unseres Planeten schonend umzugehen, sollte man von derartigen Investitionen absehen. Schlussendlich sägt man an dem Ast, auf dem man sitzt. Die Konsequenzen müssen alle Menschen tragen, egal ob als Investor als auch Nicht-Investor.

Wie kann man trotzdem davon profitieren?

Wir können grundsätzlich in Unternehmen investieren, die Rohstoffe verarbeiten und somit indirekt an der Wertentwicklung profitieren. Darüber hinaus können wir verantwortungsbewusst in Unternehmen investieren, welche sich dem nachhaltigen Wirtschaften verschrieben haben. Das gibt unter Umständen eine weniger hohe Rendite, aber dafür ein positives Gefühl und nachhaltiges Wachstum im Depot.