Das Yin und Yang des Investierens in Aktien

Es braucht Geduld und Disziplin, wenn man die durchschnittliche Rendite von rund 10% pro Jahr des Aktienmarktes für sich verbuchen möchte. Wer das Yin und Yang versteht, für den zahlt sich die Hartnäckigkeit aber aus.


Yin und Yang

Im Internet findet man genügend Quellen über die Bedeutung von Yin und Yang. Kurzum stehen diese für polar einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene duale Kräfte oder Prinzipien, die sich nicht bekämpfen, sondern ergänzen. Das dafür häufig benutzte und bekannte Symbol nennt man Taijitu.

Was ist nun das Yin und Yang des Investierens in Aktien?

Hierzu betrachten wir uns mit dem S&P 500, den vielleicht ältesten und bekanntesten Aktienindex, im Zeitraum von 1926 bis 2019. Der S&P 500 beinhaltet die 500 größten amerikanischen Unternehmen nach Marktkapitalisierung:

© arts wealth management - Abbildung 1

© arts wealth management - Abbildung 1

Yin (Pro´s)

  • Seit 1926 warfen die US-Aktienmärkte eine durchschnittliche Rendite von rund 10% pro Jahr ab.

  • Seit 1926 beendeten die Aktienmärkte 69 Jahre mit Gewinnen und 25 Jahre mit Verlusten.

  • Der größte Gewinn innerhalb eines Jahres lag bei 54%.

Yang (Contra´s)

  • In einem einzelnen Jahr konnte die Rendite von diesem Durchschnittswert jedoch deutlich abweichen. Riesige Gewinne und drastische Verluste waren ebenso möglich wie mittelmäßige Ergebnisse.

  • Nur in sechs der vergangenen 94 Kalenderjahre lagen die Renditen zwischen 8% und 12% – und damit nahe am langfristigen Durchschnittswert.

  • Der größte Verlust innerhalb eines Jahres lag bei —43%.


“Wenn man den Durchschnitt der Aktienmarktrendite anstrebt, muss man die Pro´s und Contra´s akzeptieren. Sie sind wie Yin und Yang. Das eine gibt es nicht, ohne das andere. “


Aktienmärkte belohnen Geduld und Disziplin

Als Anleger in Aktienmärkte sollten wir uns immer wieder vor Augen führen, was langfristig für uns wichtig ist. Die Abbildung 2 zeigt sehr schön, wie viel positive Jahre (grün) den negativen Jahren (rot) gegenüberstehen. Die wenigen, aber oft schmerzlichen Ereignisse, sollten daher nicht die Aufmerksamkeit erhalten, sondern die Positiven.

© arts wealth management - Abbildung 2

© arts wealth management - Abbildung 2


Was wir tun können

Anleger können unausweichliche Kursschwankungen besser überstehen und Abweichungen von ihrem Plan vermeiden, wenn sie sich der hohen Streuung möglicher Renditen bewusst sind und sich auf die Dinge konzentrieren, die in Ihrem Einflussbereich liegen. Und das sind ganz sicher nicht die Entwicklungen von Aktienmärkten (oder der Versuch durch geschicktes Timing bzw. Picking diese zu seinen Gunsten nutzen zu können), sondern das eigene Leben, sowie der eigene Plan mit seinen Werten, Zielen und Cash-Flow-Bedarfen.

Andreas Russmann